Wegen Heizungsausfall bleibt die Dauerausstellung des Museums bis voraussichtlich 10. Dezember geschlossen. 
Die Sonderausstellung „Aenigma 2.0" ist nicht vom Heizungsausfall betroffen und geöffnet. Eingang: Institut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9. Dort bieten wir auch eine kleines Shop-Sortiment an.

Der Eintrittspreis ist ermäßigt. 

 

NIDA mit der Lage des Zentralheiligtums und des Gräberfeldes „Heilmannstraße“
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Tempel, Kapellen und Kultgruben: Ein zentraler Kultbezirk im römischen NIDA

Kult Abb 1

Blick auf die Grabungsfläche im Kultbezirk von NIDA
Foto: Denkmalamt Stadt Frankfurt

Bei Ausgrabungen des Denkmalamtes auf dem Areal der „Römerstadtschule“ 2016–2018 konnte erstmalig mit moderner Grabungstechnik das Zentrum von NIDA großflächig untersucht werden. Dort, wo man bislang den Marktplatz (forum) vermutete, erstreckt sich vielmehr ein ummauerter Kultbezirk mit Holz- und Steinbauten. Nachgewiesen sind die Fundamente mehrerer kleiner „Kapellen“ und zwei Großbauten aus Stein, bei denen es sich um Tempel handeln dürfte. Eine Besonderheit bilden die vielen Schächte/Grube, in denen man offenbar Überreste von Opferhandlungen entsorgte.

Kult Abb 2

Jupiters Adler: Statuette eines Adlers (Bronze) mit Blitzbündel in den Fängen. Vermutlich Aufsatz einer Kultstandarte.
Foto: S. Martins / AMF

Darunter finden sich neben vielen Tierknochen und Pflanzenresten Funde wie Votive aus Metall, Fragmente von Terrakotten und Räucherkelchen, teilweise gar mit Ritzinschriften. Bruchstücke von Bronzestatuen, bronzene Zierleisten von Türen und Fenstern, Überreste von (Kult-) Standarten sowie tausende Fragmente von bemaltem Wandverputz belegen die aufwändige Ausstattung des Kultareals. Bislang weisen Funde auf die Verehrung von Jupiter, Jupiter Dolichenus, Mercurius Alatheus, Diana und Epona im Heiligtum hin.

Kult Abb 3

Statuette der Diana (Bronze) aus einem Brunnen des Kultbezirks.
Foto: S. Martins / AMF

Das Zentralheiligtum von NIDA zählt zu den am besten erhaltenen und am umfangreichsten ergrabenen römischen Sakralanlagen in Deutschland. Die wissenschaftliche Aufarbeitung verspricht nicht nur neue Erkenntnisse zur Geschichte von NIDA, sondern darüber hinaus zur Kultpraxis in einem Heiligtum der römischen Nordwestprovinzen.

Kult Abb 4

Sockel (Bronze) einer Statuette mit Weihinschrift für Mercurius Alatheus vom 9. September 246 n. Chr.
Foto: S. Martins / AMF

Die Erforschung des Kultbezirks erfolgt in Zusammenarbeit des Archäologischen Museums mit dem Denkmalamt der Stadt Frankfurt, dem Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt, der Römisch-Germanischen Kommission des DAI sowie dem Institut für Integrative Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie (IPNA) der Universität Basel.

Kult Abb 5 1

Weihegaben für die Götter: Fibeln aus dem Kultbezirk von NIDA.
Foto: Denkmalamt Stadt Frankfurt


 

 

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