Vorträge der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e. V.
Vorträge 2024 / 2025:
Frankfurt in der Weimarer Republik
Die Vortragsreihe der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e.V. 2024/2025 widmet sich „Frankfurt in der Weimarer Republik“, das sich aus den Krisenjahren des Ersten Weltkrieges zu einer blühenden Metropole entwickelte. Insbesondere in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen und sozialen Aufschwung, der begleitet wird von einer beispiellosen Entfaltung von Kunst, Kultur und Wissenschaft. Die Reihe thematisiert verschiedene Aspekte dieser spannenden Zeit und erkundet auch bislang unbekanntes „Terrain“.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Für den Vorstand der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e.V.
Bettina von Bethmann
Franziska Kiermeier
Dr. Thomas Bauer
Kurze Dienstwege: Der Siedlungsbau im Neuen Frankfurt
Referentin: Christina Treutlein, Frankfurt am Main
Termin: Mittwoch, 04.12.2024
Beginn: 18.00 Uhr
Ort: Archäologisches Museum, Karmelitergasse 1, 60311 Frankfurt am Main
Wie erreicht es ein Oberbürgermeister in Zeiten großer Wohnungsnot, dass schnell viele Wohnungen gebaut werden? Ludwig Landmann schuf dafür ab 1924 Strukturen, die es ermöglichten, in Frankfurt zwischen 1925 und 1930 ca. 12.000 Wohnungen zu errichten. Wohnungen, die trotz der kurzen Bauzeit höchste Wohnstandards für alle boten. Am Beispiel der Kooperation zwischen der Stadt Frankfurt und der Aktienbaugesellschaft für kleine Wohnungen zeigt der Vortrag, welche Organisationsstrukturen eingerichtet worden sind.
Archäologie in Frankfurt während der 1920er Jahre
Referent: Dr. Wolfgang David, Frankfurt am Main
Termin: Mittwoch, 22.01.2025
Beginn: 18.00 Uhr
Ort: Archäologisches Museum, Karmelitergasse 1, 60311 Frankfurt am Main
Der Bau der „Römerstadt“ von Ernst May auf dem Areal der einst zwischen Heddernheim und Praunheim gelegenen römischen Stadt Nida bedeutete großflächige Zerstörungen der antiken Substanz. Auch wenn es zu begleitenden archäologischen Ausgrabungen kam, ging vieles vom römischen Erbe Frankfurts ohne Dokumentation verloren. In den 1920er Jahren wurden auch im Frankfurter Stadtwald, in Schwanheim, Oberrad und nicht zuletzt in Fechenheim Ausgrabungen durchgeführt; und der Beschluss zur Gründung eines eigenständigen Archäologischen Museums, das als Museum für heimische Vor- und Frühgeschichte allerdings erst 1937 eingeweiht wurde, reicht ebenfalls bereits in diese Zeit zurück.
Der Frankfurter Radiosender als Labor der Moderne in der Weimarer Republik
Referent: Dr. Hans Sarkowicz, Gelnhausen
Termin: Mittwoch, 12.02.2025
Beginn: 18.00 Uhr
Ort: Archäologisches Museum, Karmelitergasse 1, 60311 Frankfurt am Main
Der am 1. April 1924 gegründete Frankfurter Radiosender war ein Innovationszentrum für das neue Medium, das noch in den Kinderschuhen steckte. Was für uns heute selbstverständlich ist, war damals aufsehenerregend: Die Sportreportage, das Hörspiel, die Live-Übertragung von Konzerten und das Streitgespräch vor den Radiomikrofonen. Unter Hans Flesch und später Ernst Schön als künstlerische Leiter schufen u. a. Paul Hindemith, Walter Benjamin, Theodor W. Adorno oder Ludwig Marcuse Kompositionen, literarische Werke und Bildungssendungen. Zu den geschätzten Autoren zählte auch Bertolt Brecht. Unter seinem Einfluss entstanden die ersten „True-Crime-Hörspiele“, an denen sich Hörerinnen und Hörer aktiv beteiligen konnten. Der Vortrag erzählt die Geschichte dieser frühen Frankfurter Radiojahre – inklusive einige Originalaufnahmen.
„Kommt nach Frankfurt!“ Fried Lübbecke und Frankfurter Kunstmesse
Referentin: Dr. Anja Heuß, Frankfurt am Main
Termin: Mittwoch, 19.03.2025
Beginn: 18.00 Uhr
Ort: Archäologisches Museum, Karmelitergasse 1, 60311 Frankfurt am Main
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges erhielt der Kunsthistoriker Fried Lübbecke (1883-1965) den Auftrag, eine Kunstmesse zu organisieren. Von 1919-1928 wurden 20 Messen abgehalten, die von Auktionen und Ausstellungen begleitet wurden. Als 1922 eine Ausstellung zur Geschichte Frankfurts als Reichs- und Messestadt eröffnet wurde, war dies zugleich die Initialzündung für die Gründung des „Bundes tätiger Altstadtfreunde“. Der Verein widmete sich dem Erhalt historischer Bauten in Frankfurt.
„Nieder mit dem Kampfrekord, freie Bahn dem Massensport!“ Das Frankfurter Stadion und die Sportbewegung um 1925
Referent: Dr. Thomas Bauer, Frankfurt am Main
Termin: Mittwoch, 02.04.2025
Beginn: 18.00 Uhr
Ort: Archäologisches Museum, Karmelitergasse 1, 60311 Frankfurt am Main
Vor dem Hintergrund politischer und wirtschaftlicher Krisen erlebte der Sport in den ersten Jahren der Weimarer Republik einen enormen Aufschwung. Die Stadt Frankfurt bewies großen Mut und Weitblick als sie trotz Inflation am Bau eines Freizeitparks mit „Hauptkampfbahn“, Radstadion, Schwimmbad, Sporthalle, Tennisplätzen und Freilichttheater auf einem 42 Hektar großen Walddreieck festhielt. Die idyllische Lage im Stadtwald und die faszinierende Architektur der Sportstätten begeisterten bei der Einweihung am 21. Mai 1925. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung“ feierte das Frankfurter Stadion damals als „schönste deutsche Sportanlage“. Der Vortrag behandelt Entstehung und Idee des Stadions, das sowohl Wettkampfstätte als auch Sport- und Erholungspark sein sollte.
Der Komponist als Bürgerschreck: Innovativer Entwicklungen der Frankfurter Musikszene in den 1920er Jehren
Referentin: Dr. Ulrike Kienzle, Frankfurt am Main
Termin: Mittwoch, 21.05.2025
Beginn: 18.00 Uhr
Ort: Archäologisches Museum, Karmelitergasse 1, 60311 Frankfurt am Main
Schon vor dem Ersten Weltkrieg begegnen in der Musik apokalyptische Visionen. Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs erobern Atonalität, Expressionismus, Zeitoper und Jazz auch die traditionellen Spielstätten wie Oper und Konzert. In seinen ausdrucksstarken Bühnenbildern prägt Ludwig Siewert den „Frankfurter Expressionismus“. Der Dirigent Clemens Krauss beschert in den „goldenen Jahren“ der Oper musikalische Sternstunden. Auch „Radio Frankfurt“ wird zu einem wichtigen Impulsgeber der Neuen Musik. Arnold Schönberg und Anton Webern sind hier zu Gast. Der Komponist als Bürgerschreck fasziniert nicht nur das junge Publikum. Der Vortrag beleuchtet die vielschichtigen Verknüpfungen in Bildern, Dokumenten und Klangbeispielen, darunter Bühnenbildentwürfe und spannende Tondokumente aus der Frühgeschichte des Rundfunks.
Zwischen Aufbrau und Krise: Die Frankfurter Wirtschaft in den Jahren der Weimarer Republik 1918-1933
Referent: PD. Dr. Ralf Banken, Frankfurt am Main
Termin: Mittwoch, 11.06.2025
Beginn: 18.00 Uhr
Ort: Archäologisches Museum, Karmelitergasse 1, 60311 Frankfurt am Main
Der Vortrag behandelt zunächst die schwierige Zeit der unmittelbaren Nachkriegszeit mit Demobilierung und Hyperinflation, die vor allem dem Finanzplatz Frankfurts stark zusetzten. In der Mitte der 1920er Jahre setzte dann für die Frankfurter Wirtschaft ein deutlicher Aufbruch ein, der neben dem Strukturwandel im industriellen Sektor stark durch die städtische Politik unter Oberbürgermeister Landmann geprägt war. Das Ende dieser Phase kündigte sich dann mit dem Zusammenbruch der Frankfurter Allgemeinen Versicherungs AG 1929 an und in der Weltwirtschaftskrise erlebte die exportorientierte städtische Wirtschaft ihre schwerste Krise mit hoher Arbeitslosigkeit und zahlreichen Unternehmenskonkursen.
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