Neu im Archäologischen Museum
Der Zeilsheimer Grabbau ist jetzt interaktiv erfahrbar
Bei Ausgrabungen in Zeilsheim gelang dem Denkmalamt in den Jahren 2004/05 die überraschende Freilegung eines monumentalen römischen Grabbaus. Die zum Teil von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Auswertung ist inzwischen abgeschlossen und steht kurz vor der Drucklegung. Die überraschenden Funde sind bereits in der Dauerausstellung des Archäologischen Museums präsent: Fragmente des Denkmals und die Ausstattung des reichen Frauengrabs 28 sind auf dem "Gräberpodest" ausgestellt. Eine aufwendige Animation rekonstruiert den einstigen Grabbau.
Die Untersuchungsergebnisse eignen sich hervorragend, um den Besuchern des Museums die verschiedenen Facetten archäologischer und naturwissenschaftlicher Arbeit vorzustellen.
Die vielschichtigen Informationen sollten möglichst kompakt und gleichzeitig anschaulich präsentiert werden, deswegen haben wir uns entschieden, einen neuen Weg der Vermittlung zu wählen: Eine interaktive Medienstation mit Touchscreen direkt neben den Originalfunden ermöglicht es den Benutzern, einerseits allgemein gehaltene Texte und Bilder zum Bestattungsbrauch der Römer im Rhein-Main-Gebiet oder zu den Ausgrabungsarbeiten der Archäologen abzurufen, aber auch detaillierte Informationen, z.B. zum Geheimnis um Grab 28 oder auch zur anthropologischen Bestimmung des Leichenbrandes.
Highlight ist sicherlich eine Animation, in der die ausgegrabenen Fragmente des Zeilsheimer Grabbaus wie durch Zauberhand an die Stelle des rekonstruierten Grabmals „fliegen“, von der sie ursprünglich stammen.
Mithilfe der Medienstation können Besucher einen kurzen Überblick über das Thema gewinnen, erhalten aber bei Interesse auch weitergehende Informationen zur Gesamtauswertung des Gräberfeldes von Zeilsheim.
Peter Fasold und Tessa Maletschek
Ausschnitt aus der digitalen Rekonstruktion des Zeilsheimer Grabbaus.
© AMF