in der Reihe
„Kulturgüter, Provenienzen und Restitution: aus Frankfurter Museen, Sammlungen und Haushalten“
Referenten: Dr. Natascha Bagherpour Kashani, Dr. Stephan Graf von der Schulenburg
Ort: Karmeliterkloster Frankfurt, Refektorium am 19. Oktober 2020.
Veranstalter: Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e. V. (GFG) / Institut für Stadtgeschichte
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert erwarben Reisende, Diplomaten, aber auch Archäologen vorgeschichtliche Objekte aus dem Iran. Besonders beliebt waren dabei die sogenannten Luristanbronzen. Als einer der ersten erforschte Ernst Herzfeld das Vorkommen dieser rätselhaften, bis zu 3000 Jahre alten Bronzen. Mit ihm auf Reisen begab sich Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, von 1922 bis 1931 Gesandter des Deutschen Reiches in Teheran. Er erwarb zahlreiche außergewöhnliche Artefakte, die sich heute im Archäologischen Museum Frankfurt befinden.
Als Schlüsselfigur bei der Vorbereitung des Hitler-Stalin-Paktes und später als Mitglied des Widerstandes gegen Adolf Hitler, ist die Person des Grafen von der Schulenburg für die jüngere deutsche Geschichte von besonderem Interesse. Seine Tätigkeit als Sammler zwischen Orient und Okzident ist jedoch bis heute einer breiteren Öffentlichkeit kaum bekannt. Der Vortrag zeichnet das Wirken des Diplomaten und den Widerspruch zwischen Kulturgutschutz und Kulturinteresse in Bezug auf die Frankfurter Sammlung nach.
Vortrag 1
Zur Biographie des Sammlers und Widerständlers Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg
Vortrag 2
Die Sammlung Friedrich-Werner von der Schulenburg im Archäologischen Museum Frankfurt