Der Karmeliterklostertag 2014

Karmeliterklostertag


15-jähriges Jubiläum - ein Grund zum Feiern

Das Karmeliterkloster mit seinem spätgotischen Kirchenbau im Herzen Frankfurts ist eines der schönsten und am besten erhaltenen Baudenkmale der Stadt. 1998 hatten Magistrat und Stadtverordnetenversammlung beschlossen, die vorher von anderen Ämtern genutzten Räume Kreuzgang, Refektorium und Dormitorium ab dem 1. Januar 1999 dem Archäologischen Museum und dem Institut für Stadtgeschichte zuzuschlagen.
Dieses 15-jährige Jubiläum wurde mit einem abendlichen Festakt und einem gemeinsamen ‚Tag der offenen Tür‘ beider Institutionen gefeiert.


 

Der Karmeliterklostertag wurde am 27. und 28. Juni 2014 begangen, um eine breite Öffentlichkeit auf die vielfältige Arbeit dieses Zentrums Frankfurter Historie aufmerksam zu machen.

Der Frankfurter Autor Martin Mosebach unterstrich in seinem wortgewaltigen Festvortrag über Metamorphosen der Architektur nicht zuletzt die große Bedeutung des historischen Bauensembles für die heutige Stadt Frankfurt.

Neben der Präsentation des Atzmanns aus St. Leonhard (s. Fundgeschichten. Archäologie in Frankfurt 2013/2014) in der Karmeliterkirche und den Ausstellungen „Baden unter Palmen. Vom ‚Wasserturnen‘ zum Aquajogging“ und „Thomas Roth Malerei“ des Instituts für Stadtgeschichte lockte auch die seltene Gelegenheit, das Frankfurter Exemplar der Goldenen Bulle – seit 2013 UNESCO-Weltdokumentenerbe – in der Privilegienkammer zu bestaunen, zahlreiche Besucher. Außerdem konnten neue, bisher nicht gezeigte archäologische Funde aus den jüngsten Ausgrabungen im Kloster betrachtet werden, die in eigens konzipierten Führungen näher erläutert wurden. Weitere fachkundige Führungen, die zur Klostergeschichte und zu den Wandmalereien von Jörg Ratgeb angeboten wurden, fanden ebenfalls großen Anklang. Kinder und Liebhaber von Geschichten konnten Dr. Rudolf Gerharz bei seiner erzählten und gesungenen mittelalterlichen Legende lauschen. Ohne Zweifel zu den beliebtesten Programmpunkten zählten die Einblicke in die Restaurierungswerkstätten des Museums, welche die Restauratoren den Gästen ermöglichten. Die zahlreichen Besucher, die einen Blick „hinter die Kulissen“ werfen wollten, sprengten zeitweise die Kapazitäten der Räume.

Während sich die Einen noch im Untergeschoss tummelten, konnten andere bereits den interessanten Ausführungen von Frater Andreas, der aus dem Karmeliterkloster in Mainz gekommen war, lauschen. Zusätzlich zu seinen Berichten über das Klosterleben und die Aufgaben und Zielsetzungen der Bettelorden in heutigen Großstädten beantwortete er viele Fragen und es entwickelten sich spannende Gespräche mit den Besuchern. Er und drei seiner Mitbrüder bereicherten den Klostertag aber nicht nur spirituell: Der Klosterladen aus Bamberg bot im Foyer des Museums eine Auswahl seines reichen Sortiments – darunter Honig, Tee, Spezerein, Karmeliter-Bier und –Wein sowie Kerzen– zum Verkauf an. Zum Bummeln und Schnäppchen machen luden auch die Büchertische des Archäologischen Museums und Instituts für Stadtgeschichte ein, die neben jeder Menge Lesestoff auch Postkarten, Pläne und Replikate im Angebot hatten.

Wer während des abwechslungsreichen Programms auch einmal eine kleine Pause machen wollte oder die Ruhe suchte, fand diese bei einer Bilderschau mit Impressionen vergangener Ausstellungen und ästhetisch inszenierter Fotos bedeutender Fundstücke, oder bei einem Glas Wein und einer Tasse Kaffee im blühenden Klostergarten.
Viele Besucher aus Frankfurt und Umgebung nutzten die Gelegenheiten, den gesamten Klosterkomplex zu erleben sowie in entspannter Atmosphäre mehr über die beiden Institutionen zu erfahren.
Den feierlichen Ausklang eines gelungenen Tages bildete der Gesang der Karmeliten aus Mainz und Bamberg, die im stimmungsvoll illuminierten mittelalerlichen Bau zum Glockengeläut der Kirche das Flos Carmeli – den Hymnus des Karmeliterordens – anstimmten.

Kim Hofmann


Frater Andreas aus dem Orden der Karmeliten berichtet über das Klosterleben.
© AMF

 

Karmeliten Klosterladen aus Bamberg.
© AMF

Großer Andrang: Besucher konnten die Arbeit der Restauratoren kennenlernen.
© AMF

 

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