Wikinger

Die letzten Wikinger

Der Teppich von Bayeux und die Archäologie

20.11.2009 – 14.03.2010

Die Eroberung Englands 1066 durch den Normannenherzog Wilhelm, die in der Schlacht von Hastings gipfelte, gilt als der „letzte Wikingerzug“. Seit 911 waren dänische Wikinger mit der heutigen Normandie im Nordwesten Frankreichs belehnt worden.

In wenigen Jahrzehnten hatten sich die „Nord-Männer“ in die christlich-lateinische Zivilisation integriert, das Herzogtum Normandie war Teil des französischen Königreichs geworden. Doch noch 150 Jahre später gab es enge dynastische Verbindungen und politische Beziehungen nach Südskandinavien und den Wikingerbesitzungen in England. Nach dem Tod des kinderlosen englischen Königs Edward des Bekenners 1066 erhob Herzog Wilhelm Anspruch auf die Krone Englands und eroberte die Insel.

Die Geschichte und der Verlauf dieser Ereignisse sind auf dem berühmten „Teppich von Bayeux“ in der Normandie in bunten Bildern und Texten wiedergegeben. Der im Original knapp 70 m lange und 50 cm breite bestickte Wandbehang wurde bald nach den historischen Begebenheiten in etwa zehnjähriger Arbeit geschaffen und stellt eine unerschöpfliche Bildquelle zur Geschichte und Kultur der späten Wikingerzeit und des Mittelalters dar.

Dieser Teppich von Bayeux und sein kulturhistorisches Umfeld sind Thema der Sonderausstellung des Archäologischen Museums Frankfurt. Im Zentrum steht die vollständige fotografische Wiedergabe des monumentalen Wandteppichs in halber Größe, mitsamt der Transkription, Übersetzung und Erläuterung der lateinischen Texte. Zahlreiche archäologische Funde der späten Wikingerzeit und des Mittelalters aus dänischen und deutschen Museen illustrieren verschiedene Themenkomplexe, die in den 58 Szenen des Teppichs zur Sprache kommen: Schiffe, Schiffsbau und Seewesen, Tracht und Schmuck, Bewaffnung und Kampfesweise, die königliche Jagd, Reliquienwesen und Heiligenkult, Herrschaft und Repräsentation sowie das Münz- und Geldwesen der normannischen Herzöge und englischen Könige.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft Seiner Königlichen Hoheit des Prinzgemahls von Dänemark. Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Centre Guillaume le Conquérant Bayeux, dem Dänischen Nationalmuseum Kopenhagen und dem Wikingerschiffsmuseum Roskilde.

 

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