Bodenschätze – Geschichte(n) aus dem Untergrund

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Ausstellungs-Rückblick

Es wurde schon mal laut im Archäologischen Museum in der Sonderausstellung vom 20. Juni bis 13. September 2015. Es hat gerumpelt, gescheppert und gezischt – denn im Foyer stand die Bodenzaubermaschine. Hier wurde Boden selbst gemacht. Mit großen Steinbrocken fing es an und in mehreren „Arbeitsschritten“ wurden diese zerkleinert, bis nur noch Sand, Schluff und Ton übriggeblieben war. Die ungewöhnliche, 600 kg schwere Konstruktion bildete den Anfang der Sonderausstellung »Bodenschätze«.

In dieser Ausstellung konnten Kinder ab 8 Jahren (fast) alles über den Boden und das, was im Boden gefunden wird, erfahren und vor allem selbst entdecken.

Denn: Boden ist das größte Museum der Welt. Er vergisst nichts und bewahrt vieles. Nur leider stellt er seine Schätze nicht aus. Um sie zu finden, muss man die Tricks der Profis kennen – und die konnte man hier lernen!
Wie man z. B. mittelalterliche Burgen entdeckt, oder wie man alte Knochen datiert.
Ein Hauptthema der Ausstellung war der Boden an sich und dessen Entstehung. Es wurde erklärt, was z.B. Gley oder Rendzina ist: äußerst interessante Bodentypen, die viel erlebt haben. Sechs verschiedene Bodenarten kamen hier tatsächlich „zu Wort“, die Besucher konnten sich per Knopfdruck anhören, was jeder Boden zu sagen hatte. Weitere Informationen wurden anhand von Texten und Bildern bereitgestellt.
Der zweite große Themenkomplex der Ausstellung befasste sich mit der Archäologie.

Startpunkt war eine Vitrine mit „Frankfurter Bodenschätzen“. Von der Keramik der ersten Ackerbauern über römische Münzen bis zu frühmittelalterlichem Schmuck bekamen die Besucher einen kurzen Einblick, was in Frankfurts Boden verborgen liegt.
In weiteren sechs Stationen wurden Methoden vorgestellt, die man zur Auffindung und Erforschung der Funde verwendet. Schnell wurde klar, dass Naturwissenschaften hier eine wichtige Rolle spielen. Anschaulich war z.B. die Funktionsweise der 14C-Datierung oder der Dendrochronologie dargestellt.
Ein Highlight (nicht nur für Kinder!) war die 5 mal 6 Meter große „Ausgrabungsstation“, wo man selbst zu Kelle und Pinsel greifen durfte, um die „Schätze“ zu finden.

Diese besondere Mitmach-Ausstellung verlangte ein besonderes Vermittlungskonzept, denn schließlich sollten alle Spaß beim Rätseln, Forschen und Entdecken haben, aber niemand sollte den Faden verlieren. Deswegen standen in der Frankfurter Ausstellung „Boden-Erklärer“ bereit, allesamt Fachstudenten der Archäologie, die zugewandt und ansprechbar waren, die Tipps und Ratschläge gaben und auch mal halfen, wenn es darauf ankam.
Das Begleitprogramm war ganz auf Familien mit Kindern zugeschnitten. Jeden Samstag und Sonntag fanden um 14 Uhr öffentliche Führungen statt. Für Schulklassen oder private Kindergruppen konnten Führungen gebucht werden.
Erstmals wurde im Archäologischen Museum Frankfurt eine „Kinder-Uni“ angeboten (am 12. Juli und 6. September 2015, jeweils um 15:30 Uhr). Weitere Veranstaltungen waren die Familiensamstage am 27. Juni und am 25. Juli 2015, sowie die Führungen durch die Werkstätten der Restauratoren. Hier wurde verraten, was eigentlich mit den archäologischen Funden passiert, nachdem sie aus dem Boden ausgegraben wurden.
Auch beim Frankfurter Museumsuferfest vom 28. – 30. August 2015 drehte sich im Archäologischen Museum alles um die Bodenschätze.

 Die Ausstellung entstand im Haus der „Varusschlacht im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese“ und wurde gefördert von der Polytechnische Gesellschaft. Medienpartner: Geolino

Tessa Maletschek


Schon mal Boden gezaubert?
Mit der Bodenzaubermaschine konnte das jeder in der Ausstellung ausprobieren!

© Varusschlacht im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese

Die Datierungsmethode der Dendrochronologie wurde spielerisch erläutert.
© Varusschlacht im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese

Eine Ausgrabung in der Ausstellung!
Hier erfuhren die Besucher, wie eine archäologische Ausgrabung funktioniert.

© Varusschlacht im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese

 

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